Wie fängt man einzelne Atome mit Lasern und wie sieht ein optisches Labor von innen aus? Was ist ein Reinraum und wie fertigt man darin Chip-Strukturen, die so klein sind, dass kein Staubpartikel stören darf? Was ist ein Kryostat und wie erzeugt man damit Temperaturen kälter als im Weltall? Und was hat das alles mit Quantencomputern zu tun?
Im Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie 2025, öffnen die Mitgliedsinstitute des Munich Quantum Valley (MQV) ihre Türen und geben Einblicke in aktuelle Spitzenforschung im Bereich der Quantentechnologie. Vor Ort zeigen unsere Wissenschaftler:innen in kurzen Vorträgen, bei Laborführungen und Besichtigungstouren, was es konkret bedeutet, wenn heutzutage Quantenforschung betrieben wird.
100 Jahre Quantenwissenschaft
Der Grundstein für die aktuelle Forschung wurde vor 100 Jahren mit der Formulierung der Quantenmechanik gelegt. Das seltsame Verhalten von Quantenobjekten, über das Wissenschaftler wie Werner Heisenberg, Niels Bohr und Albert Einstein damals hitzig diskutierten, spielt sich heute nicht mehr nur in theoretischen Überlegungen und Gedankenexperimenten ab – heute sind wir in der Lage, dieses Verhalten in Laboren und ersten kommerziellen Produkten ganz gezielt zu beeinflussen und für Anwendungen zu nutzen.
Das MQV konzentriert sich dabei auf die Entwicklung von Quantencomputern. Was dabei alles eine Rolle spielt und wie facettenreich die Forschung an Quantencomputern ist – von der Kontrolle einzelner Atome, über die Entwicklung möglichst platzsparender Kabel bis hin zur Programmierung geeigneter Software – zeigt die Veranstaltungsreihe „MQV-Einblicke“.
Aktuelle Quantenforschung vor Ort erleben
Über das Jahr verteilt laden die MQV-Forschungseinrichtungen dazu ein, vor Ort zu erleben, wie Quantenforschung an ihrem Institut aussieht. Mit dabei sind unter anderem das Max-Planck-Institut für Quantenoptik, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das Fraunhofer-Institut für Elektronische Mikrosysteme und Festkörper-Technologien, das Max-Planck-Halbleiterlabor und das Walter Schottky Institut der Technischen Universität München. Eröffnet wird die Reihe am 19. Februar mit einem Vortrag des ehemaligen wissenschaftlichen Leiters des MQV, Prof. Dr. Rainer Blatt, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.