Feierliche Einweihung des Quantenschlüsselaustauschsystems an der OTH Regensburg


Als eine der ersten Hochschulen in Deutschland erhält die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg ein Quantenschlüsselaustauschsystem. Das System, das im Rahmen einer Forschungsprofessur des Munich Quantum Valley (MQV) erworben wurde, wurde diesen Mittwoch feierlich von Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, eingeweiht.

Weitaus sicherer und nicht unbemerkt abhörbar – das verspricht die Quantenkryptografie. Mit der absehbaren Entwicklung leistungstärkerer Quantencomputer ist auch der Schutz sensibler Kommunikation vor dieser neuen Technologie von großer Bedeutung. Mit dem Quanten-Krypto-System von Quantum Optics Jena, das der OTH Regensburg zukünftig zur Verfügung stehen wird, sollen Fragen der Quantenkommunikation und der Datenverschlüsselung im Quantenzeitalter erforscht werden.

„Die Frage ist, sind wir dabei oder sind wir nicht dabei. Und wir in Bayern haben uns entschieden, wir wollen dabei sein“, bekräftigt Staatsminister Markus Blume die Bedeutung, die die Quantenforschung in Bayern einnimmt. Das sei nicht nur eine Frage künftiger Sicherheit, sondern auch künftigen Wohlstands und zeige, warum Projekte wie das Munich Quantum Valley so wichtig seien.

Auch Prof. Wolfgang Mauerer, der die MQV-Forschungsprofessur „Quantenalgorithmen und Quanteninformatik“ an der OTH Regensburg inne hat, betont seine Freude, als Teil des MQV und gefördert durch die Hightech Agenda Bayern zu den Forschungsaktivitäten im Bereich der Quantentechnologien beitragen zu können und stellt kurz die Arbeit der OTH Regensburg vor. Als Technische Hochschule sei die Übersetzung von Grundlagenforschung in marktfähige Produkte und Anwendungen eine der Stärken der OTH Regensburg. Mit der neuen Quantenkommunikationsanlage könne sich die Hochschule künftig „in neuen Sphären bewegen“. Das System soll es Studierenden ermöglichen, selbst quantenverschlüsselte Nachrichten zu generieren – und zu stören – und in die aktuelle Infrastruktur-Sicherheitsforschung eingebunden werden.

Gemeinsam nehmen Markus Blume und Prof. Mauerer die Anlage schließlich in Betrieb. Auf dem Bildschirm ist zu verfolgen wie die Anlage hochfährt und Daten übertragen werden können. Nach einer kurzen Kalibrierungsphase läuft der Betrieb, ein sicherer Quantentunnel ist aktiviert und die Datenübertragung findet statt. Markus Blume wird dann noch die besondere Aufgabe zuteil, das System mittels Knopfdrucks – „das sieht aus wie eine Dampfmaschine“ – zu stören. Die sichere Verbindung reißt kurz ab, um sich dann schnell wieder aufzubauen. Die Quantenmechanik ermöglicht es, herauszufinden, ob die Kommunikation abgehört wurde. „Das war wirklich sehr beeindruckend. Ich bin gespannt auf die nächsten Ergebnisse“, schließt Staatsminister Blume diese erste Demonstration ab.