Damit Anwender:innen mit Quantencomputern arbeiten können, benötigen sie spezielle Software, insbesondere Compiler, die das zu lösende Problem in eine Beschreibung überführen, die der Quantencomputer „verstehen” kann. Diese Software entwickelt sich nicht über Nacht, sondern erfordert jahrelange Grundlagenforschung. Für diese Forschung wurden jetzt Mitglieder der School for Computation, Information and Technology der Technischen Universität München (TUM) und des Munich Quantum Valley ausgezeichnet.
Konkret geht es um eine Arbeit, die vor zehn Jahren auf der ASP Design Automation Conference veröffentlicht und präsentiert wurde und an der der heutige TUM-Professor Prof. Robert Wille wesentlich mitgewirkt hat. Zusammen mit Aaron Lye und Rolf Drechsler entwickelte er damals an der Universität Bremen erste Compiler für sogenannte „Multi-dimensional Nearest Neighbor Quantum Circuits“. Diese Forschung legte die Grundlagen für Software, wie sie heute zum Beispiel im Munich Quantum Valley und dem dortigen Munich Quantum Software Stack entwickelt und eingesetzt wird.
Damit setzt sich eine Erfolgsgeschichte fort: Neben weiteren Preisen erhielt Wille bereits vor drei Jahren einen „10-year Retrospective Most Influential Paper Award“, ebenfalls für Arbeiten im Bereich Quantencomputing. Seine Grundlagenforschung von damals legte den Grundstein für umfangreiche Software-Pakete wie das Munich Quantum Toolkit – ein Open-Source-Projekt, das mittlerweile über 2 Millionen Mal heruntergeladen wurde und sowohl in akademischen als auch industriellen Kontexten zahlreich eingesetzt wird. Basierend darauf gründen Wille und sein Team derzeit auch ein dazugehöriges Start-Up: Die Munich Quantum Software Company.
Weitere Informationen
Quantum Computing Software am Lehrstuhl von Prof. Wille:
https://www.cda.cit.tum.de/research/quantum/
Munich Quantum Toolkit
https://mqt.readthedocs.io
Munich Quantum Software Company
https://munichquantum.software
Kontakt
Prof. Dr. Robert Wille
robert.wille(at)tum.de
Tel: +49 176 23 44 09 64